PM: Offensive im Libanon: Syrer fliehen nach Nord- und Ostsyrien
In der Nacht zum 1. Oktober hat die israelische Armee eine Bodenoffensive im Libanon gestartet. Die Eskalation der Kämpfe führte bereits am Wochenende dazu, dass tausende syrische Flüchtlinge nach Nord- und Ostsyrien flohen. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat einen Krisenstab eingerichtet, um Aufnahme und Versorgung der Fliehenden sicherzustellen.
Elham Ahmad, Außenbeauftragte der Selbstverwaltung erklärt: „Wir heißen alle Menschen, die vor dem Krieg aus dem Libanon fliehen, willkommen. In dieser angespannten Lage ist humanitäre Soforthilfe notwendig. Wir zählen hier auf Unterstützung aus Europa. Der Grenzübergang al-Yaarubiyah sollte wieder geöffnet werden, um die Lieferung humanitärer Hilfe zu ermöglichen.“
Bereits in den letzten zwei Tagen sind knapp 8.000 Menschen aus dem Libanon in die Gebiete der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien geflohen. Darunter sind Syrer, die in den Libanon vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen sind, aber auch Libanesen. Aufgrund des syrischen Bürgerkriegs sind bis zu 1,5 Millionen Menschen aus Syrien in den benachbarten Libanon geflohen. Die jüngste Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz ist die größte seit dem Krieg 2006, in den letzten 10 Tagen starben bereits mehr als 1.000 Menschen.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR koordiniert seine humanitäre Hilfe mit der syrischen Zentralregierung in Damaskus. Da diese die Selbstverwaltung nicht anerkennt, erreicht die humanitäre Hilfe die Menschen in Nord- und Ostsyrien oft nicht. Bereits in der Vergangenheit wurde deshalb die Forderung laut, den Grenzübergang al-Yaarubiyah zum Irak wieder zu öffnen.
Eine aktuelle Erklärung der Selbstverwaltung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Libanon finden Sie hier: https://nordundostsyrien.de/erklaerung-rueckkehr-libanon/