Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien

Nachdem sich die Truppen des syrischen Staates 2012 aus den kurdisch besiedelten Gebieten im Norden Syriens zurückgezogen hatten, begann die Arbeit an der lokalen Autonomie. Diese wurde 2014 ausgerufen, als sich die drei Kantone Afrin, Kobanê und Dschasira für unabhängig erklärten und unter dem Namen „Rojava“ zusammenschlossen.

Eine der wichtigsten Entwicklungen war die Schaffung von Selbstverteidigungsstrukturen, die mit den Asayish (örtliche Polizei), den Volksverteidigungseinheiten (YPG) und den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) begann. Diese wurden später Teil der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Sie spielten im Kampf gegen den IS und andere dschihadistische Gruppen eine entscheidende Rolle. Im Dezember 2016 wurde der zuvor entwickelte Gesellschaftsvertrag beschlossen und der Name „Demokratische Föderation von Nord- und Ostsyrien“ angenommen. Denn inzwischen waren auch Gebiete mit mehrheitlich arabischer Bevölkerung Bestandteil der Föderation.

Nach dem Zurückdrängen des IS wurde im September 2018 die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien gegründet, die nun sieben Regionen umfasst. Die Größe der Gesamtbevölkerung von Nord- und Ostsyrien ist aufgrund der andauernden Angriffe der Türkei und dadurch ausgelöster Fluchtbewegungen schwer festzulegen. Sie liegt zwischen 4-5 Millionen Menschen verschiedener religiöser und ethnischer Gruppen. Neben Kurd*innen und Araber*innen leben in der Region Assyrer*innen, Chaldäer-Aramäer*innen, Turkmen*innen, Armenier*innen, Tscherkess*innen, Turkmen*innen, Tschetschen*innen Jesid*innen, Christ*innen und Muslime.

Download Gesellschaftsvertrag

Sie haben ein Anliegen? Oder Fragen?
Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular.