Pressemitteilung: Kritik an Baerbocks Schweigen zu türkischen Angriffen auf Erdbebengebiet
Bei einem Drohnenangriff der Türkei am Mittwoch, den 22.02. auf die Stadt Qamişlo in Nord- und Ostsyrien ist ein Mensch gestorben. Damit setzt die Türkei ihre Angriffe auf die vom Erdbeben betroffenen Gebiete in Syrien fort.
Bei ihrem Besuch in den vom Erdbeben betroffenen Gebiete in der Türkei zu Beginn dieser Woche kritisierte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf einer Pressekonferenz das Verhalten der syrischen Zentralregierung: „Das Assad-Regime hat in dem Moment, wo das Erdbeben passiert ist und in den Stunden und Tagen danach die eigene Bevölkerung weiter bombardiert.“
Vor diesem Hintergrund kritisiert Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung von Nordostsyrien in Deutschland: „Wir sind enttäuscht vom Schweigen Baerbocks. Die Angriffe der Türkei kommen in einer Situation, wo viele Menschen bereits alles durch das Erdbeben verloren. In dieser Zeit sollten die Menschen sich helfen und keine Kriege führen. Rücksichtsnahme auf die türkischen Kriegsziele dürfen in dieser Krise keine Rolle spielen.“
Bereits einen Tag nach dem schweren Erdbeben hatte die Türkei Tel Rifaat in der Shehba-Region mit Artillerie angegriffen. Am Wochenende tötete eine türkische Drohne einen Zivilisten in Kobane. Außerdem wurden Dörfer in der Nähe von Ain Issa mit schweren Waffen angegriffen.
Für Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung – ebenfalls ist es möglich, Interviews mit Repräsentant*innen der Selbstverwaltung zu organisieren.