Türkische Angriffe auf zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien

Am vergangenen Wochenende hat die türkische Armee über 30 Orte in Nord- und Ostsyrien aus der Luft angegriffen. Kraftwerke, zivile Fabriken und Warenlager wurden getroffen. 5 Zivilisten, darunter 2 Kinder wurden durch die Angriffe verletzt.

Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung in Deutschland kommentiert: „Anders als in der Berichterstattung dargestellt, zielt die Türkei nicht auf militärische Stellungen. Sie greift gezielt zivile Infrastruktur an. Die Region ist bereits jetzt in einer humanitären Krise. Wenn sich die Situation verschärft, führt das zu weiteren Fluchtbewegungen aus Syrien.“

Viele der getroffenen Ziele, insbesondere im Bereich der Energieversorgung, wurden bereits bei vorherigen Luftangriffen der Türkei im Oktober und Dezember beschädigt und erst vor kurzem wieder repariert.

Ziyad Rustem vom Energiebüro der Selbstverwaltung erläutert: „Die Angriffe zielen systematisch darauf ab, die Energieversorgung für die Bevölkerung zu unterbrechen.“

Seit 2019 greift die Türkei immer wieder die selbstverwaltete Region im Norden und Osten Syriens an, hunderte Zivilisten wurden bereits getötet. Zu den Zielen gehören Wasserwerke, Ölraffinerien, Elektrizitätswerke, sowie Geflüchtetencamps und Krankenhäuser. Auch Projekte deutscher NGO‘s wurden zerstört; zum Beispiel das Kobani Medical Center, eine kostenlose Notfallambulanz für die Stadtbevölkerung; ein Behandlungszentrum für Dialysepatienten und eine Produktionsstätte für medizinischen Sauerstoff.