Pressemitteilung: Islamisten umzingeln 200.000 Menschen im Norden Aleppos

 

Die islamistische Miliz HTS hat am Wochenende Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens eingenommen. Parallel weiten von der Türkei unterstützte Islamisten ihre Angriffe auf die Region Shehba im Norden von Aleppo aus.

In der Region Shehba besteht eine Enklave der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien. Dort leben 200.000 Menschen, darunter zehntausende Binnenvertriebene aus dem türkisch besetzten Afrin. Die Streitkräfte der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien haben versucht, einen humanitären Korridor für die Bevölkerung im Norden Aleppos zu erkämpfen. Dies wurde von den protürkischen Islamisten verhindert.

„Die Blockade des Korridors durch die Islamisten bedroht die Sicherheit und das Leben von zehntausenden Menschen. Wir befürchten Menschenrechtsverletzungen, es gibt bereits Berichte von Übergriffen und Misshandlungen durch die Islamisten. Deutschland muss sofort seine guten Kontakte zur Türkei nutzen, um den Schutz und die Evakuierung der Zivilbevölkerung zu gewährleisten“,
so Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Deutschland.

Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat in den Monaten zuvor bereits vor einer erneuten militärischen Eskalation des Konflikts in Syrien gewarnt.

„Wir bekräftigen unsere Bereitschaft zum Dialog mit allen syrischen und regioonalen Akteuren, um die Stabilität Syriens zu wahren und die Zivilbevölkerung zu schützen. Die letzten Tage zeigen erneut: Die Syrienkrise kann nicht militärisch, sondern muss durch einen politischen Prozess gelöst werden“,
führt Elham Ahmad, Außenbeauftragte der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien aus.