Pressemitteilung: Islamisten entführen hunderte Zivilisten in Region Aleppo
Islamistische Milizen haben in den vergangenen Tagen Aleppo und umliegende Gebiete eingenommen. Zehntausende fliehen vor den Islamisten in die Gebiete der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien. Insbesondere Kurden, Jesiden, Christen und andere Angehörige religiöser oder ethnischer Minderheiten fürchten die Verfolgung und Unterdrückung durch die Islamisten. Nachrichten über gezielte Entführungen von fliehenden Zivilisten scheinen diese Furcht nun zu bestätigen. Bereits in den letzten Tagen war die protürkische SNA-Miliz durch Misshandlungen und Übergriffe aufgefallen.
Farhad Shami, Pressesprecher der Syrisch-Demokratischen Kräfte warnt:
„Von der Türkei unterstützte Söldner haben eine groß angelegte Entführungs- und Versklavungskampagne gegen Zivilisten in der Region Shahba’a nördlich von Aleppo gestartet. Über 120 Fahrzeuge mit Hunderten von Zivilisten, die versuchten, in Gebiete im Norden und Osten Syriens zu fliehen, wurden entführt und an einen unbekannten Ort in der Nähe des Gebiets Sheikh Najjar gebracht. Diese Aktion erfolgte zwei Tage, nachdem diese Gruppen eine zuvor vereinbarte Evakuierung der Zivilbevölkerung verhindert hatten.“
Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Deutschland kommentiert:
„Wenn Islamisten hunderte Zivilisten entführen und tausende an der Flucht hindern, erinnert mich das an das Massaker des IS in Schengal. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie klar zu diesem Kriegsverbrechen Stellung bezieht und sich auf diplomatischem Weg dafür einsetzt, dass die Zivilisten unverzüglich freigelassen werden und die verantwortlichen Islamisten vor Gericht gestellt werden.“