Erklärung zum Gedenken an das Sayfo-Massaker
Das untergegangene Osmanische Reich gründete sich darauf, die Identität von Völkern zu zerstören. Der türkische Staat verfolgt seit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches bis zur der Gegenwart dieselbe Politik. Zu den Massakern, die im Laufe der Geschichte begangen wurden und derer die assyrischen Christen jedes Jahr gedenken, gehören das Sayfo-Massaker von 1915 und viele andere Massaker im Tur Abdin-Gebirge, im Libanon und in Syrien. Heute wiederholt sich dieselbe Politik in Afrin und den anderen besetzten Gebieten in Syrien.
Diese auf Leugnung und Verleugnung basierende Politik der Türkei, die den Weg des untergegangenen Osmanischen Reiches fortsetzt, wird ihr Ziel, die Identität der Völker und ihre Verbundenheit zur Geschichte und zur Region auszulöschen, nicht erreichen.
Am Jahrestag des Massakers von Sayfo gedenken wir der Toten und verurteilen aufs Schärfste jede Politik der Auslöschung und Vertreibung, wie sie aktuell durch Akteure wie die Türkei passiert. Wir rufen alle Akteure, die sich für Demokratie und Gerechtigkeit einsetzen, dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Politik der Auslöschung und Vertreibung zu beenden. Die Politik der Türkei muss als genozidal anerkannt und sie muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien,
14.06.2024