Erklärung zu den Beziehungen zwischen Schweden und Nord- und Ostsyrien
Wir, die Völker Nord- und Ostsyriens, die Selbstverwaltung und ihre militärischen und zivilen Behörden haben gemeinsam mit der Anti-IS-Koalition gegen den Terrorismus gekämpft und dabei große Opfer gebracht. Auf dieser Grundlage haben sich unsere Beziehungen zu verschiedenen Ländern, auch zu den skandinavischen Ländern, entwickelt. Es gab große internationale Solidarität mit unserem Volk, da die Völker auf der ganzen Welt erkannten, dass unser Kampf gegen den Terrorismus im Namen der gesamten Menschheit und zur Durchsetzung von Frieden und Sicherheit geführt wurde. In diesem Rahmen haben wir freundschaftliche Beziehungen und eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Volk und der schwedischen Regierung auf der Grundlage unserer gemeinsamen Interessen entwickelt. Schweden ist ein Land mit einem demokratischen Erbe und demokratischen Werten und ist daran interessiert, den Kampf und den Willen unterdrückter Völker, die für Demokratie kämpfen, zu unterstützen. Auf dieser Grundlage haben wir mit Schweden im humanitären Bereich zusammengearbeitet, um Stabilität zu erreichen und eine demokratische Lösung für die Krise in Syrien zu entwickeln. Wir wissen auch die Solidarität des schwedischen Volkes zu schätzen, das unsere Region stets unterstützt hat.
Leider haben uns die Äußerungen des neuen schwedischen Außenministers Tobias Billström enttäuscht, der davon sprach, die Unterstützung für die Kurden in Syrien oder die Volksverteidigungseinheiten (YPG/YPJ), einzustellen. Die militärischen Kräfte in Nord- und Ostsyrien, die von der Anti-IS-Koalition gegen den IS unterstützt werden, haben gegen den IS gekämpft, um den internationalen Frieden und die Sicherheit zu erhalten. Es ist bedauerlich, dass die Äußerung Billströms darauf abzielt, die Türkei zu beschwichtigen, damit sie Schwedens Mitgliedschaft in der NATO akzeptiert. Wir verstehen die Interessen Schwedens, aber das sollte nicht auf Kosten der Völker geschehen, die gegen den globalen Terrorismus kämpfen, der die ganze Welt bedroht. Wir erwarten, dass wir in dieser entscheidenden Zeit mehr Unterstützung erhalten, um den IS dauerhaft zu besiegen. Die Einstellung der Unterstützung für unsere Region untergräbt den Anti-Terror-Kampf und steht im Widerspruch zu den demokratischen Werten. Dies ist ein Zugeständnis an die Türkei und lässt Schweden wie einen Partner der Politik der Türkei erscheinen, die den IS und die Al-Nusra-Front unterstützt.
Wir hoffen, dass die schwedische Regierung ihren Werten und demokratischen politischen Traditionen treu bleibt und ihre ehrenvolle Position in der internationalen Gemeinschaft als ein Land, das unterdrückte Menschen stark unterstützt, beibehält. Wir hoffen auch, dass die schwedische Regierung die starken und historischen Beziehungen, die wir mit dem schwedischen Volk haben, in Betracht zieht.
Abteilung für Außenbeziehungen in der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien