Erklärung zu den Newroz-Morden in Afrin
In den letzten fünf Jahren litt Afrin unter sehr ernsten und schwierigen Bedingungen auf verschiedenen Ebenen. Afrin war vor seiner Besatzung am 18. März 2018 ein sicherer und stabiler Ort, der von seinen Bewohner*innen verwaltet wurde und wo jede Kultur und Religion respektiert wurde. Es war auch ein Zufluchtsort für etwa 200.000 Menschen, die vor der Brutalität des Syrien-Krieges geflohen sind und dort wegen der relativen Stabilität Zuflucht gesucht haben. Heute leidet Afrin unter einer verheerenden Besatzung, Terrorismus, Islamismus und der Zwangsumsiedlung der Bevölkerung, ganz zu schweigen vom Ausmaß der Gräueltaten wie Tötung, Entführung, Plünderung von Kulturgütern und der systematischen Zerstörung der Kultur und Identität von Afrin.
Ein abscheuliches Verbrechen hat sich am Dienstag, den 20. März 2023 in Jindires ereignet. Von der Türkei unterstützte terroristische Söldner, von denen die meisten dem IS und anderen islamistischen Gruppierungen angehören, töteten vier junge Kurden, die den Nationalfeiertag Newroz feierten. Dieses Ereignis ist eines der vielen schrecklichen Übergriffe, die die Söldner der Türkei in Afrin begangen haben.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft und internationale Menschenrechtsorganisationen auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Verbrecher vor Gericht zu stellen. Es muss eine unabhängige internationale Untersuchung all dieser kriminellen Handlungen eingeleitet und die Verbrecher müssen für alle Verbrechen, die in Afrin und den übrigen besetzten Gebieten Syriens begangen wurden, zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist auch dringend notwendig, die türkische Besatzung von Afrin und unseren anderen Regionen zu beenden. Denn die Existenz und Fortsetzung der Besatzung stellt eine große Gefahr für die Region dar.
Dies ist die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft und die Pflicht der demokratischen Gesellschaften, denn in Afrin geht es nicht nur um Afrin, sondern um die ganze Menschheit. Darüber hinaus müssen die Menschen, die aus Afrin gewaltsam vertrieben wurden und die derzeit in Shehba in Aleppo unter sehr schwierigen Bedingungen leben, in ihre Häuser in Afrin zurückkehren, um dort frei und in Würde zu leben.
Abteilung für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, 21. März 2023