Erklärung des Bildungsrats der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien

 

An alle Bildungseinrichtungen und an die Öffentlichkeit in Deutschland:
Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf die jüngsten Angriffe des türkischen Staates auf Rojava, auf Nord- und Ostsyrien und auf alle zuvor sicheren Gebiete im Grenzstreifen zwischen Syrien und der Türkei lenken. Die Angriffe haben zur Instabilität und zur Vertreibung von Menschen aus ihren Häusern und Dörfern geführt. Die Schulen in der Region wurden infolge direkter Angriffe oder wegen ihrer zufälligen Nähe zu Bombenangriffen zerstört. Sie beherbergten früher Tausende von Schüler*Innen jeden Alters. Die Schulen stehen jetzt leer aus Angst vor Luftangriffen, mit denen zivile Einrichtungen und Infrastruktur, einschließlich Schulen, bombardiert werden.

Diese Situation behindert den Bildungsprozess in der Region, die ohnehin schon unter Fragilität sowie einem Mangel an Bildung, Ressourcen und Möglichkeiten leidet. Sie hat dazu geführt, dass Tausenden von Kindern ihr Recht auf Bildung und auf ein Leben in sicheren und stabilen Bedingungen geraubt wird.

Darüber hinaus wird die Fortsetzung der Angriffe zur erneuten Aktivierung von ISIS-Zellen in der Region führen, wodurch Chaos erzeugt und die derzeitige Stabilität zerstört wird. Als Bildungsbehörde Nord- und Ostsyriens appellieren wir an alle Behörden und Bildungseinrichtungen in Deutschland, Maßnahmen zu ergreifen, um die Angriffe auf unsere Region zu stoppen, Sicherheit und Stabilität wiederherzustellen, Schulen wieder zu öffnen, Schüler wieder in die Schule zu bringen und den Bildungsprozess in der Region fortzusetzen.

Vielen Dank. Wir freuen uns über Ihre Solidarität.
Erziehungs- und Bildungsbehörde in Nord- und Ostsyrien