03. Juni 2022: Erklärung des Bildungsrates von Nord- und Ostsyrien
Die Region Nord- und Ostsyrien wurde von der Regierung in Damaskus seit Jahrzehnten marginalisiert. Diese Marginalisierung umfasste alle Bereiche der staatlichen Infrastrukturen und der Wirtschaft, dabei war der Bildungssektor einer der am stärksten marginalisierten Sektoren. Als Ergebnis dieser Politik wurde die Region leider Opfer terroristischer Organisationen, die die schlechte Lebenssituation und den Mangel an guter Bildung ausnutzten, um ihre extremistischen Ideen zu verbreiten und so eine große Anzahl junger Menschen für sich zu gewinnen. Insbesondere nachdem diese terroristischen Organisationen Extremisten aus anderen Ländern in die Region gebracht hatten, wurden sie nicht nur für die Völker dieser Region zu einer Gefahrenquelle, sondern auch für die gesamte Welt. Die Selbstverwaltung, vertreten durch die SDF, hat die terroristischen Organisationen in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Streitkräfte der internationalen Koalition besiegt. Nach diesem Sieg konnten die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in der Region, Araber, Kurden und Syrer, zum ersten Mal in Würde und Frieden leben.
Die Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens fördert den Bildungssektor, um das Bewusstsein für die Gemeinschaft zu schärfen und zu schützen. Mehr als 800.000 Kinder besuchen ihre Schulen. Leider hat der Frieden nicht lange angedauert, da die Türkei und ihre Söldner zweimal Krieg gegen die Menschen in dieser Region geführt haben. Mit der Besetzung von drei Städten (Afrin, Ras al-Ain und Tel Abyad) wurden Hunderttausende Menschen aus ihren Gebieten vertrieben und Zehntausende Kinder der Bildung beraubt. Der türkische Staat und seine Söldner bedrohen weiterhin die Sicherheit dieser Region und nutzen jetzt die internationale Situation und den Ukraine-Krieg aus, um wieder mit einer Invasion in die Region zu drohen. Jeder Angriff auf die Region würde Hunderttausende von Kindern der Bildung berauben, wodurch für terroristische Organisationen die Möglichkeit zu einer noch größeren Ausbeutung dieser Kinder geschaffen würde.
Um das Leben von Hunderttausenden von Kindern zu schützen und sie vor der Gefahr des Bildungsmangels zu bewahren, appellieren wir an die Bundesregierung, Druck auf den türkischen Staat auszuüben, um jeden Angriff auf Nord- und Ostsyrien zu verhindern. Wir suchen Frieden und wollen eine gute Zukunft für unsere Kinder.
Ko-Vorsitzende des Bildungsrates von Nord- und Ostsyrien
Kewser Doko