Erklärung des Außenbüros zur aktuellen Lage in Nordsyrien
Syrien erlebt in diesen Tagen bedeutende und rasante militärische Entwicklungen. Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien beobachtet diese Entwicklungen und deren regionale Auswirkungen sowie die möglichen Konsequenzen für Nord- und Ostsyrien und die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Bevölkerung mit all ihren ethnischen und religiösen Gruppen genau.
Während der anhaltenden syrischen Krise hat sich die Demokratische Selbstverwaltung an feste Prinzipien gehalten, die auf dem Glauben an die Einheit des syrischen Territoriums und dem Widerstand gegen die von einigen regionalen Akteuren unterstützten terroristischen Kräfte basieren. Die gesamte Welt, einschließlich der befreundeten Staaten und Verbündeten, hat die bedeutende Rolle anerkannt, die die Selbstverwaltung und ihre militärischen Kräfte, vertreten durch die Syrischen Demokratischen Kräfte, in diesem Rahmen gespielt haben, um Stabilität und Sicherheit in wichtigen Teilen Syriens zu gewährleisten.
Nun haben einige von der Türkei unterstützte islamistische Gruppen, auf direkte Anweisung die militärische Operation, die Hay’at Tahrir al-Sham gegen die Stellungen der syrischen Regierung durchgeführt hat, als Vorwand genutzt, um Angriffe auf die Region zu starten, in die die Vertriebenen aus Afrin 2018 geflohen sind. Diese mit der Türkei verbundenen Gruppen streben an, ihre Angriffe auf die kurdischen Gebiete im nördlichen Aleppo und in einigen Stadtteilen von Aleppo zu legitimieren und drohen mit Angriffen auf weitere Teile von Nord- und Ostsyrien.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die in Syrien aktiven Staaten auf, uns wie folgt zu unterstützen: Unterstützung der legitimen Selbstverteidigung der Bevölkerungsgruppen einschließlich Kurden, Arabern, Christen und verschiedenen Konfessionen in Syrien, und Druck auf die Türkei, keine Eskalation durch ihre Söldner in möglichen Angriffen auf unsere Gebiete und unsere Bevölkerung in Aleppo und dessen Umland zuzulassen.
Wir bekräftigen erneut unsere Bereitschaft zum Dialog mit allen syrischen und regionalen Akteuren, um die Stabilität Syriens zu wahren und die Auswirkungen der aktuellen Ereignisse auf die regionale Sicherheit zu verhindern. Wir betonen, dass es keinen echten Weg zur Lösung der syrischen Krise gibt, außer durch einen politischen Prozess, an dem alle Syrerinnen und Syrer aus verschiedenen politischen Lagern, Nationalitäten und Konfessionen teilnehmen.
Außenbüro der Demokratischen Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien,
01.12.2024