Erklärung zum 20. Jahrestag des Aufstands von Qamischlo

Am 12. März jährt sich zum zwanzigsten Mal der Aufstand von Qamischlo. Die Aufwiegelungsversuche der Zentralregierung und ihrer Verbündeten konnten nicht verhindern, dass die Mauern aus Angst und Unterdrückung durchbrochen wurden und sich der Aufstand über die Stadt Qamischlo ausbreitete bis nach Kobane, Aleppo, Damaskus und die Region Dschasira.

Der Aufstand vom 12. März ist ein wichtiger Baustein der demokratischen Revolution in Syrien. Denn durch ihn wurde eine Perspektive für die Lösung der kurdischen Frage in Syrien und für die Probleme aller Bevölkerungsgruppen in Nord- und Ostsyrien eröffnet. Dieser Aufstand ist ein eindrückliches historisches Erbe und eine wichtige Referenz, wenn es darum geht, der jahrzehntelangen Unterdrückung und Verfolgung durch die Zentralregierung entgegenzutreten.

Heute, nach all den Jahren hat der Aufstand vom 12. März zu einem historischen Projekt geführt, das aus den Bedürfnissen der Syrer*innen im Allgemeinen entstanden ist und einen Weg zu einer nationalen Lösung der kurdischen Frage in Syrien darstellt. Es ist das Projekt der Selbstverwaltung, das aus der Kraft des Aufstands vom 12. März und der Revolution vom 19. Juli entstanden ist. Was unsere Bevölkerung heute erreicht hat, ist trotz aller Aufwiegelungsversuche ein wichtiger historischer Schritt und eine Errungenschaft für alle Bevölkerungsgruppen Nord- und Ostsyriens. Die Politik der Aufwiegelung konnte immer wieder entlarvt werden. Sie besteht darin, die Bevölkerung zu spalten und gegeneinander auszuspielen. Aber unsere Bevölkerung, die sich auf das Erbe des 12. März stützt, hat alle diese Versuche vereitelt und tut dies weiterhin durch seine Einheit, seinen gemeinsamen Kampf im Geiste der Brüderlichkeit der Völker und der demokratischen Nation.

Der Aufstand vom 12. März hat die herrschende Mentalität gebrochen, unsere Bevölkerung hat sich mit nackter Brust dem Sperrfeuer der Kugeln entgegenstellt und ein neues Leitbild entwickelt: Ohne einer Lösung der kurdischen Frage in Syrien, ohne die Berücksichtigung aller Bevölkerungsgruppen im Norden und Osten Syriens, ohne Kampf gegen Terrorismus und ohne den Aufbau eines demokratischen Modells gibt es keine Stabilität. Unsere Gebiete sind der Schlüssel zu einer Lösung der Syrienkrise, der Schlüssel für Stabilität in ganz Syrien. Alles andere würde bedeuten, die Geschichte und die Zukunft zu verkennen. All dies ist dem Kampf unserer Bevölkerung und ihrem demokratischen Weg zu verdanken, der Kraft und Entschlossenheit aus den Prinzipien des Aufstands vom 12. März und der Revolution vom 19. Juli schöpft.

Wir gedenken allen, die während des Aufstandes vom 12. März gestorben sind und bekräftigen, dass wir mit all unserer Kraft den Aufbau der Demokratie verwirklichen werden. Wir bekräftigen, dass der Aufstand vom 12. März die Grundlage ist, um unsere Ziele zu erreichen, die besetzten Gebiete zu befreien und ein geeintes, demokratisches und friedliches Syrien zu schaffen. Ohne Rücksicht auf die Initiative der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien werden alle Bemühungen zur Lösung der Syrienkrise nicht erfolgreich sein, seien es die Astana-Treffen oder der Verfassungsausschuss. Deshalb rufen wir alle syrischen Akteure auf, die Realität in Syrien nicht zu ignorieren. Der Dialog ist der richtige Weg zur Lösung der Probleme.

Es lebe der Aufstand vom 12. März. In Gedenken an die Gefallenen.

Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, 12.03.2024